Bekannt: Das SchloĂź von Spyker
Spyker. (RO) Wer nach den Regeln der Gartenkunst gestaltete GrĂĽnflächen auf der Insel sucht, findet sie vor allem an ehemaligen Guts- und Herrenhäusern der Insel. Wir stellen Sie Ihnen vor.  
Um es vorweg zu nehmen, fĂĽr diesen Flecken auf der Halbinsel Jasmund an einem See gibt es viele verschiedene Schreibweisen. Ob Spycker oder Spyker, der Begriff selber entlehnt sich aus dem Niederdeutschen und heiĂźt soviel wie Speicher. Wann der Ort selbst entstand ist höchst umstritten, jedoch vermerken die Ăśberlieferungen eine erste Nennung im 14. Jahrhundert, als dieses StĂĽckchen Inselland im Besitz der Stralsunder Familie von Culpen - oder auch KĂĽlpen – gewesen sein soll. Wie dem auch sei, später ging er vom letzten FamilieneigentĂĽmer in den Besitz der Familie von Jasmund – angeblich durch Heirat einer Tochter – ĂĽber. 1649 wurde Spyker dann zum schwedischen Lehen und kam so an Carl Gustav von Wrangel, danach an den schwedischen Grafen Nicolaus Brahe. Diesen beiden zuletzt beschriebenen EigentĂĽmern ist wohl im Wesentlichen die Entstehung des Parkes an dem im markanten Rot erhalten gebliebenen spätmittelalterlichen Bau des Schlosses zu verdanken. 


...eher unbekannt: Der Park von Spyker
Heute geht man davon aus, dass sich der Park ursprĂĽnglich in Quartiere aufteilte, die von einer Mauer eingefriedet waren. Auskunft können dazu aber allenfalls noch alte Messtischblätter geben. Dort wo sich vielleicht auf dem Grund und Boden Reste davon finden lassen, wurden dereinst vereinzelte Eschen und Rosskastanien gepflanzt. Ansonsten blieben allerdings Kastanien als einzige Zeugen der Vergangenheit. Ăśberhaupt ist wenig ĂĽber den Umfang der Arbeiten zur Anlegung des Gartens bekannt, geblieben sind Spekulationen. Etwa um die Terrassierung im SĂĽden. Von v. Wrangel selbst wird berichtet, dass er seinen Gärtner die italienischen Anlagen der Renaissance studieren lieĂź. Ob er diese gesammelten Erfahrungen jedoch auf Jasmund zur Anwendung brachte? Wir wissen es nicht. Laut einiger Zeitgenossen soll der Garten aber seinerzeit sehr berĂĽhmt gewesen sein. Offen bleibt fĂĽr wen dies galt. Ăśberhaupt darf man davon ausgehen, dass die Romantik durchaus Gefallen an diesem natĂĽrlichen Umfeld fand. 

Mit Abwechslung...
Einst mag auch eine Allee aus Linden zum Schloss gefĂĽhrt haben von der drei Lindenbäume noch ĂĽbrig blieben. Aber ob ´s stimmt? Die stärksten EinflĂĽsse und Spuren haben die Jahre nach 1945 hinterlassen: Erst suchte man nach einer geeigneten Nutzung fĂĽr das Schloss, aber die Aufsiedlung – ein Problem vieler Grundflächen auf RĂĽgen – war 1964 schon abgeschlossen und ging nicht spurlos am Umfeld vorĂĽber. So versuchte man – soweit dies noch möglich war – ein Umfeld pflanzlich zu gestalten, dass zu einer unregelmäßigen Raumbildung fĂĽhrte. Ăśber deren Qualität lieĂźe sich aber heute sachlich streiten. 
  
...und reizvollen Aussichten