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Unser Foto zeigt eine Szene aus dem Film
Binz. (RO) Am Dienstag, den 14. Februar 2017 - wird um 19.00 Uhr die neue Filmreihe "Rügen - wie es war" des Rügener Filmarchives fortgesetzt. Seit Januar werden einmal monatlich Zeitreisen in die 50er, 60er und 80er Jahre im Besucherzentrum im Kleinbahnhof durchgeführt.
Nach den vier Jahreszeiten in einem Dorf am Bodden, die im Januar zur Aufführung kamen, steht mit dem Filmstreifen "Wellen, Wind und weiße Segel" vor allem der Segelsport im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Ostsee-Zeitung bemerkte vor 73 Jahren zum Film: "...Der Streifen bringt in Farbe die Schönheiten des Segelsports, zeigt aber auch zugleich, wie sich die Segler exakt vorbereiten müssen, um das Boot wieder sicher in den Hafen bringen zu können. So wird die Erinnerung der Segeltechnik im Ausbildungslehrgang des letzten Winters zu sehen sein wie das Seglertreffen in Lauterbach, das Wasserskitraining und die Schönheit dieses Sports, die sie bei kräftiger Brise auf dem Boot im Film miterleben können."  
Am 20. Januar 1964 erlebte der Film "Wellen, Wind und weiße Segel" seine Uraufführung. Das er nun seine Wiederaufführung ausgerechnet am 14. Februar 2017 erlebt, hat am Valentinstag aber weniger mit der "Liebe zum Segelsport" zu tun. Stattdessen geht es darum, sich wieder der Erinnerungskultur und dem damit verbundenen Erbe - auch im Outdoor-Sport - bewusst zu werden. Dafür leistet der Film in seiner Rückschau einen Beitrag, zeigt er doch "Rügen-wie es war".

Großsteingrab, dass sofort an die Bildern Caspar David Friedrichs erinnert
Lancken Granitz. (RO) Nur unweit des alten Weilers von Lancken-Granitz befinden sich diese Großsteingräber. Da sie erst im letzten Jahrhundert freigelegt wurden, waren sie - selbst wenn Caspar David Friedrich oder Carl Gustav Carus diese Gegend der Insel durchstreift hätten - unter einem Erdhügel verborgen.

Bedingt durch die späte Freilegung noch in einem guten Zustand
Allerdings ist deren späte Entdeckung heute auch von Vorteil, dadurch bedingt sind sie noch in einem sehr guten Zustand und eignen sich als lohnendes Wanderziel. Unsere Fotos entstanden zudem am 8. Februar 2017 bei Temperaturen unter Null. Deshalb sind die Oberflächen der Großsteingräber auch noch von einem Gemisch aus Schnee und Graupelschauern belegt. 

Zweifellos eines der schönsten Großsteingräber 
Eine erste Beschreibung der Lagen erfolgte durch Friedrich von Hagenow, zu einer exakten Dokumentation kam es jedoch erst im Jahre 1931. Nun sollte es allerdings noch bis zum Jahre 1969 dauern, bevor es zur Ausgrabung unter Leitung von Ewald Schuldt kam. Heute erinnert noch eine alte verwitterte Tafel an diese Zeit. 
 
Romantische Stimmung bei Temperaturen unter Null
Ewald Schuldt zählt heute zu den bekanntesten und auch erfolgreichsten Archäologen. Sein Interesse lag vor allem auf dem gebiet der Ur- und Frühgeschichte. Diese Großsteingräber offenbaren durch die hier erfolgten Funde eine regelmäßige Nutzung über einen längeren Zeitraum. Grabbeigaben wurden u.a. der Trinkbecherkultur (3.500-2.800 v. Chr.) und Bronzezeit (1.800-1.100 v. Chr.) zugerechnet.
Großsteingräber als Zeugen aus einer fernen Zeit

Der Wegweiser: Putbus - Pastitz - Mönchgut
Lonvitz. (RO) Wer auf den Spuren Caspar David Friedrichs die Insel erwandert, dem eröffnet die Insel gerade im Winter mit einer romantischen Seite. Klar! Das Wetter ist unwirtlich - nasskalt und doch: Leichte Graupelschauer geben den von Wind und Wetter angeschlagenen Naturoberflächen der alten Großsteingräber ein ganz eigenes Kleid. Anders kann Friedrich - der Maler der Insel Rügen - sie vor nun 215 Jahren auch nicht für sich entdeckt haben...
 
Romantik auf der Insel: Es gibt sie noch C. D. Friedrichs Rügen
Alte Wegweiser, technische Denkmale die einst der Fürst zu Putbus aufstellen ließ, hatten uns dabei sicher den Weg gewiesen. Nur ein kurzes Stück davon entfernt - direkt an der alten Bäderstraße in der Ortsdurchfahrt von Lonvitz - thront eines von ihnen - fast unscheinbar für den unaufmerksamen Betrachter. Dank den kahlen Bäumen lassen sich problemlos die Züge der Romantik auch wieder spüren. Es ist eine eigenartige Stimmung. Winter, Symbol des Lebensabend und die Gräber als Zeichen der irdischen Vergänglichkeit.
Die Steine des Großsteingrabes thronen auf dem "Fleederbarg" (Fliederberg)
Wer das trapezförmige Hünenbett abschreiten möchte, wird schon bald seine Ausmaße von vielleicht 30 Meter Länge und etwas unter 10 Meter Breite erfassen können. Und da die Steine zum Teil doch noch tief im Erdreich verankert sind und unklar ist wie weit sie einst bedeckt waren oder warum sie freigelegt wurden, kann man hier auch reichlich spekulieren.
Blick auf das südliche Ende des Großsteingrabes
Andere werden die mit dem Fliederberg verbundenen Sagen - die sehr vielen der Großsteingräber zugeordnet werden - anregender finden. Wie nicht anders zu erwarten, dreht es sich auch bei diesem Grab um verborgene Schätze. Die verschiedenen Variationen haben ihren Eingang in die Bücher über die Insel gefunden. Gut ins Bild der Steine passt die Ãœberlieferung, dass ein Jungen hier eine Pflanze ausriss und dadurch einen kleinen Schatz fand. Noch besser die Legende von einer schwarzen Frau, die in dunklen Nächten am Grab erscheint. Ob sie dabei nach Messer, Gabel und Licht sucht - die man hier auch vergraben haben soll - bleibt wohl das Geheimnis der sich darüber gelegten Zeit...
 
Urwüchsige Landschaft mit den alten Großsteingräbern

 Die Koordinaten zum Großsteingrab: 54°21'30.56" N, 13°30'16.81" O