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Der Wächterstein im Süden des Großsteingrabes
Sassnitz. (RO) Von Dwasieden nach Oxford ist es bei einer Skizze eines Künstlers, wie Caspar David Friedrich, nur ein kurzer Strich. 1806 zeichnete der Maler der Insel Rügen den Großdolmen von Dwasieden. Die Anlage selbst bietet alle Reize der Romantik: Besonders in der letzten Woche, als noch ein eisiger Wind über das Großsteingrab fegte und sich Schnee und Graupel auf der Oberfläche der Steine ablagerten. Entstanden war eben jener Zauber, der einst über weite Teile den Stil der Bilder von Friedrich prägen sollte und andere Maler - wie Carl Gustav Carus - anregte, ihm nachzueifern und Rügen zu besuchen.
Großsteingrab mit Wächterstein - rechts.
Zugegeben, es ist mehr als fraglich, ob Engländer die das Ashmolean Museum of Art & Archaeology in Oxford besuchen, wo sich heute die Dokumentation der Grabanlage von Dwasieden befindet, überhaupt wissen, wo sich Rügen - größte Insel Deutschlands hin oder her - geschweige denn Dwasieden befinden. Aber wer würde heute seine Hand dafür ins Feuer legen, dass alle Deutsche wissen, welche Insel die größte Deutschlands ist? Selbst der "Gentlemen" und Weltmeister des deutschen Boxsports, Henry Maske, soll darauf die Antwort "Sylt" gegeben haben. Und: er kennt Rügen..!
Eingang zur Kammer des Großsteingrabes
Wie dem auch sei. Die Anlage, die vor 5.500 bis 4.800 Jahren entstanden sein soll, ist einen Ausflug - unabhängig von der vorherrschenden Wetterlage und Jahreszeit - wert. Wie die Stubnitz im Norden oder die Kreidebrüche im Westen von Sassnitz ist sie ein schönes und lohnendes Wanderziel. Es befindet sich zudem keine 1.000 Meter südlich der Schloßallee, direkt an der Nahtstelle zwischen dem Acker und Wald von Dwasieden.
Ansicht des Eingangs von Norden aus
Das hier zu entdeckende trapezförmige Hünenbett ist bis heute klar durch die Steinabgrenzung zu erkennen. Es  wird dabei von den Wächtersteinen - einer von ihnen steht noch, der andere liegt bereits - abgeschlossen.  Die Anlage selbst ermöglicht sogar einen Blick in die Kammern. Eigentlich schade, dass diesen Zeugen der Vergangenheit heute so wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ein Blick in die Umgebung des Waldes - auf so manchen Hügel - lassen zudem ahnen, was sich hier noch für uns unsichtbar, verbergen könnte...

Begrenzung des Großsteingrabes nach Norden

Bei Prora entstehen Feuchtgebiete
Prora. (RO) Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist Eigentümer von 70 Flächen mit einem Umfang von 69.000 ha in Deutschland. Die am 18. Juli 1990 gegründete Stiftung der Bundesrepublik Deutschland, die ihren Hauptsitz in Osnabrück hat, ist auch auf Rügen aktiv. Hier betreibt sie bereits das Naturerbe-Zentrum Rügen. Das am 15. Juni 2013 eröffnete Naturerlebniszentrum bietet Ausstellungen, einen Baumwipfelpfad sowie Führungen und Informationen zu umliegenden Ökosystemen.
 
In den kommenden Wochen sollen auch Teile der 1.500 ha großen Fläche des ehemaligen Truppenübungsplatzes renaturiert werden. DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann betonte dazu: "Um großflächig und langfristig wiederzuvernässen, werden Entwässerungsgräben geschlossen und das Wasser angestaut." Ziel sei es mit der Neuanlage von Kleingewässern und dem Vertiefen bereits vorhandener Senken die biologische Vielfalt zu fördern - durch feuchtigkeitsliebende Pflanzen- und Tierarten. Die Hälfte des bei Prora befindlichen Waldes soll bis April 2019 einer natürlichen Entwicklung überlassen werden.


Unser Foto zeigt eine Szene aus dem Film
Binz. (RO) Am Dienstag, den 14. Februar 2017 - wird um 19.00 Uhr die neue Filmreihe "Rügen - wie es war" des Rügener Filmarchives fortgesetzt. Seit Januar werden einmal monatlich Zeitreisen in die 50er, 60er und 80er Jahre im Besucherzentrum im Kleinbahnhof durchgeführt.
Nach den vier Jahreszeiten in einem Dorf am Bodden, die im Januar zur Aufführung kamen, steht mit dem Filmstreifen "Wellen, Wind und weiße Segel" vor allem der Segelsport im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Ostsee-Zeitung bemerkte vor 73 Jahren zum Film: "...Der Streifen bringt in Farbe die Schönheiten des Segelsports, zeigt aber auch zugleich, wie sich die Segler exakt vorbereiten müssen, um das Boot wieder sicher in den Hafen bringen zu können. So wird die Erinnerung der Segeltechnik im Ausbildungslehrgang des letzten Winters zu sehen sein wie das Seglertreffen in Lauterbach, das Wasserskitraining und die Schönheit dieses Sports, die sie bei kräftiger Brise auf dem Boot im Film miterleben können."  
Am 20. Januar 1964 erlebte der Film "Wellen, Wind und weiße Segel" seine Uraufführung. Das er nun seine Wiederaufführung ausgerechnet am 14. Februar 2017 erlebt, hat am Valentinstag aber weniger mit der "Liebe zum Segelsport" zu tun. Stattdessen geht es darum, sich wieder der Erinnerungskultur und dem damit verbundenen Erbe - auch im Outdoor-Sport - bewusst zu werden. Dafür leistet der Film in seiner Rückschau einen Beitrag, zeigt er doch "Rügen-wie es war".

Großsteingrab, dass sofort an die Bildern Caspar David Friedrichs erinnert
Lancken Granitz. (RO) Nur unweit des alten Weilers von Lancken-Granitz befinden sich diese Großsteingräber. Da sie erst im letzten Jahrhundert freigelegt wurden, waren sie - selbst wenn Caspar David Friedrich oder Carl Gustav Carus diese Gegend der Insel durchstreift hätten - unter einem Erdhügel verborgen.

Bedingt durch die späte Freilegung noch in einem guten Zustand
Allerdings ist deren späte Entdeckung heute auch von Vorteil, dadurch bedingt sind sie noch in einem sehr guten Zustand und eignen sich als lohnendes Wanderziel. Unsere Fotos entstanden zudem am 8. Februar 2017 bei Temperaturen unter Null. Deshalb sind die Oberflächen der Großsteingräber auch noch von einem Gemisch aus Schnee und Graupelschauern belegt. 

Zweifellos eines der schönsten Großsteingräber 
Eine erste Beschreibung der Lagen erfolgte durch Friedrich von Hagenow, zu einer exakten Dokumentation kam es jedoch erst im Jahre 1931. Nun sollte es allerdings noch bis zum Jahre 1969 dauern, bevor es zur Ausgrabung unter Leitung von Ewald Schuldt kam. Heute erinnert noch eine alte verwitterte Tafel an diese Zeit. 
 
Romantische Stimmung bei Temperaturen unter Null
Ewald Schuldt zählt heute zu den bekanntesten und auch erfolgreichsten Archäologen. Sein Interesse lag vor allem auf dem gebiet der Ur- und Frühgeschichte. Diese Großsteingräber offenbaren durch die hier erfolgten Funde eine regelmäßige Nutzung über einen längeren Zeitraum. Grabbeigaben wurden u.a. der Trinkbecherkultur (3.500-2.800 v. Chr.) und Bronzezeit (1.800-1.100 v. Chr.) zugerechnet.
Großsteingräber als Zeugen aus einer fernen Zeit

Der Wegweiser: Putbus - Pastitz - Mönchgut
Lonvitz. (RO) Wer auf den Spuren Caspar David Friedrichs die Insel erwandert, dem eröffnet die Insel gerade im Winter mit einer romantischen Seite. Klar! Das Wetter ist unwirtlich - nasskalt und doch: Leichte Graupelschauer geben den von Wind und Wetter angeschlagenen Naturoberflächen der alten Großsteingräber ein ganz eigenes Kleid. Anders kann Friedrich - der Maler der Insel Rügen - sie vor nun 215 Jahren auch nicht für sich entdeckt haben...
 
Romantik auf der Insel: Es gibt sie noch C. D. Friedrichs Rügen
Alte Wegweiser, technische Denkmale die einst der Fürst zu Putbus aufstellen ließ, hatten uns dabei sicher den Weg gewiesen. Nur ein kurzes Stück davon entfernt - direkt an der alten Bäderstraße in der Ortsdurchfahrt von Lonvitz - thront eines von ihnen - fast unscheinbar für den unaufmerksamen Betrachter. Dank den kahlen Bäumen lassen sich problemlos die Züge der Romantik auch wieder spüren. Es ist eine eigenartige Stimmung. Winter, Symbol des Lebensabend und die Gräber als Zeichen der irdischen Vergänglichkeit.
Die Steine des Großsteingrabes thronen auf dem "Fleederbarg" (Fliederberg)
Wer das trapezförmige Hünenbett abschreiten möchte, wird schon bald seine Ausmaße von vielleicht 30 Meter Länge und etwas unter 10 Meter Breite erfassen können. Und da die Steine zum Teil doch noch tief im Erdreich verankert sind und unklar ist wie weit sie einst bedeckt waren oder warum sie freigelegt wurden, kann man hier auch reichlich spekulieren.
Blick auf das südliche Ende des Großsteingrabes
Andere werden die mit dem Fliederberg verbundenen Sagen - die sehr vielen der Großsteingräber zugeordnet werden - anregender finden. Wie nicht anders zu erwarten, dreht es sich auch bei diesem Grab um verborgene Schätze. Die verschiedenen Variationen haben ihren Eingang in die Bücher über die Insel gefunden. Gut ins Bild der Steine passt die Ãœberlieferung, dass ein Jungen hier eine Pflanze ausriss und dadurch einen kleinen Schatz fand. Noch besser die Legende von einer schwarzen Frau, die in dunklen Nächten am Grab erscheint. Ob sie dabei nach Messer, Gabel und Licht sucht - die man hier auch vergraben haben soll - bleibt wohl das Geheimnis der sich darüber gelegten Zeit...
 
Urwüchsige Landschaft mit den alten Großsteingräbern

 Die Koordinaten zum Großsteingrab: 54°21'30.56" N, 13°30'16.81" O
 
Fischkutter „Line-Charlotte“ auf den Haken genommen (Foto: DGzRS)
Sassnitz. (RO) Dänische Fischer setzten heute gegen 13.00 Uhr über den UKW-Sprechfunk-Kanal 16 einen Notruf ab. Sie trieben 9 Seemeilen nördlich vor Kap Arkona manövrierunfähig bei Südwestwind, denn ihr Netz hatte sich im Propeller ihres 15 Meter langen Stahlkutters, der "Line-Charlotte" verfangen. Hilfe kam für die Crew mit Heimathafen in Klintholm auf der Insel Møn vom Seenotretter "Harro Koebke". Das Schiff der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) stellte bei etwa 3 Meter hohem Seegang eine Leinenverbindung her und brachte die Besatzung sicher nach Sassnitz.