Der Wegweiser: Putbus - Pastitz - Mönchgut
Lonvitz. (RO) Wer auf den Spuren Caspar David Friedrichs die Insel erwandert, dem eröffnet die Insel gerade im Winter mit einer romantischen Seite. Klar! Das Wetter ist unwirtlich - nasskalt und doch: Leichte Graupelschauer geben den von Wind und Wetter angeschlagenen Naturoberflächen der alten Großsteingräber ein ganz eigenes Kleid. Anders kann Friedrich - der Maler der Insel Rügen - sie vor nun 215 Jahren auch nicht für sich entdeckt haben...
 
Romantik auf der Insel: Es gibt sie noch C. D. Friedrichs Rügen
Alte Wegweiser, technische Denkmale die einst der Fürst zu Putbus aufstellen ließ, hatten uns dabei sicher den Weg gewiesen. Nur ein kurzes Stück davon entfernt - direkt an der alten Bäderstraße in der Ortsdurchfahrt von Lonvitz - thront eines von ihnen - fast unscheinbar für den unaufmerksamen Betrachter. Dank den kahlen Bäumen lassen sich problemlos die Züge der Romantik auch wieder spüren. Es ist eine eigenartige Stimmung. Winter, Symbol des Lebensabend und die Gräber als Zeichen der irdischen Vergänglichkeit.
Die Steine des Großsteingrabes thronen auf dem "Fleederbarg" (Fliederberg)
Wer das trapezförmige Hünenbett abschreiten möchte, wird schon bald seine Ausmaße von vielleicht 30 Meter Länge und etwas unter 10 Meter Breite erfassen können. Und da die Steine zum Teil doch noch tief im Erdreich verankert sind und unklar ist wie weit sie einst bedeckt waren oder warum sie freigelegt wurden, kann man hier auch reichlich spekulieren.
Blick auf das südliche Ende des Großsteingrabes
Andere werden die mit dem Fliederberg verbundenen Sagen - die sehr vielen der Großsteingräber zugeordnet werden - anregender finden. Wie nicht anders zu erwarten, dreht es sich auch bei diesem Grab um verborgene Schätze. Die verschiedenen Variationen haben ihren Eingang in die Bücher über die Insel gefunden. Gut ins Bild der Steine passt die Überlieferung, dass ein Jungen hier eine Pflanze ausriss und dadurch einen kleinen Schatz fand. Noch besser die Legende von einer schwarzen Frau, die in dunklen Nächten am Grab erscheint. Ob sie dabei nach Messer, Gabel und Licht sucht - die man hier auch vergraben haben soll - bleibt wohl das Geheimnis der sich darüber gelegten Zeit...
 
Urwüchsige Landschaft mit den alten Großsteingräbern

 Die Koordinaten zum Großsteingrab: 54°21'30.56" N, 13°30'16.81" O