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Zirkow. (RO) Wenn es um den Radsport auf der Insel geht, dann kommt man an ihm nicht vorbei: Dem Radsportverein Tour d´ Allée Rügen e.V. Schwerpunkt seiner Vereinsarbeit ist natürlich die gleichnamige Radsportveranstaltung, die auch weit über die Insel hinaus Popularität genießt. Aber zur ehrenamtlichen Arbeit des Vereins gehört wesentlich mehr. Grund genug einen kleinen Rückblick auf das Jahr 2016 zu halten.
"Radsport verbindet!" (Foto: TdAR)
Bereits im Februar bewiesen die "Pedalritter" von der Küste ihre Spontanität. Denn: Wie sonst sollte man es nennen, wenn sich die Sportler zum 85. Geburtstag der Radsportlegende Täve Schur kurzerhand nach Klein Mühlingen aufmachten?

Und auch der 2. Höhepunkt des Vereinslebens 2016 war sicher spektakulär: Mit den Freikarten von Cheftrainer Christian Brandt schafften es die Mannen um den Vereinsvorsitzenden Herbert Trilk sogar auf den heiligen Rasen des Ostseestadions! So "geweiht" ließ sich hier für Hansa sogar ein Sieg gegen Erfurt erzielen - Hansa Rostock erzielte  sogar damit den Klassenerhalt. Alles in allem also eine folgenschwere Begegnung zwischen den Männern des Radsports und des runden Leders.
Auf dem heiligen Rasen des Ostseestadions in Rostock (Foto: TdAR)
Bereits im Mai konnte der Verein dann auch 20 Radsportler von der dänischen Insel Bornholm begrüßen. Angesagt war dabei eine schöne Ausfahrt über die Straßen des Südostens der Insel. Möglich machte dies aber, so Vereinsvorsitzender Herbert Trilk, auch die Unterstützung durch das Innenministerium des Landes M-V.

Bereits im August konnten die Radsportler dann ihren Gegenbesuch auf Bornholm durchführen. Anlaß war die Teilnahme an einer der schönsten Radsportveranstaltungen im Ostseeraum: Die "Bornholm-Rundt" 2016. Sie gipfelte in einer Freundschaftsvereinbarung, die die Bande für die Zukunft enger knüpfen soll.
Gute (Radsport-) Freunde! (Foto: TdAR)
Und überhaupt! Dass die Radsportler sich im Norden zu Hause fühlen, dafür gibt es in diesem Jahr wieder zahlreiche Belege, wie der erneuete Start einiger Vereinsmitglieder bei der "Vättern Rundt". Aber auch die Heimat kam keineswegs zu kurz, denn bereits im September traf man sich 2. Fahrradaktionstag, der in Zusammenarbeit mit dem Fremdenverkehrsverein Binz durchgeführt wurde und dabei auf die fehlenden Radwege im Bereich Binz-Karow-Zirkow aufmerksam machte.

Bereits im nächsten Monat zogen dann aber Regenfronten an der Ostseeküste herauf. Die Sturmwarnungen ließen ebenfalls nicht auf sich warten. Doch allen Befürchtungen zum Trotz machten sich wieder viele Radsportfreunde auf, um "out door" den eigentlichen Höhepunkt des Jahres - die "Tour d´ Allée" - gemeinsam zu erleben.
Radsport - auf den Allee der Insel zu Hause! (Foto: TdAR)
Doch wie in den vergangenen Jahren ging es auch 2016 nicht nur um den Radsport, das Befahren der Alléen mit Muskelkraft! Nein, es ging genauso um den Erhalt der schönen "Deutschen Alleestraße". Alleine 2016 konnte der Verein beispielsweise 10 Bäume finanzieren und pflanzen. In den letzten beiden Jahren konnten die Radsportler damit bereits einen Beitrag von 28 Bäumen für das kulturelle Erbe der Insel in den Ortsbereichen Putbus und Nadelitz leisten.  Dabei darf man allerdings nicht die große Unterstützung vergessen, die seitens der Baumspender erfolgte.

Nun, in der kalten und bewegungsärmeren Jahreszeit, beginnen bereits die Pläne für 2017 zu reifen. Wir werden sicher schon bald erfahren, was die Radsportfreunde  des Radsportvereins Tour d´ Allée Rügen e.V. sich dafür an Zielen gesetzt haben. Wer solange nicht mehr warten kann, schaut vielleicht schon im Vorfeld des neuen Jahres auf die Internetseite des Vereins. Mehr Informationen für Unterstützer und zukünftige Mitglieder finden sich unter zum Glück unter: http://www.tda-ruegen.de

Erfolgreicher Einsatz von Barbara Meier (Foto: © Thomas Macholz / WWF)
Sassnitz (RO). Da staunten die Sassnitzer nicht schlecht: Nun erhält der WWF Unterstützung von Model und Schauspielerin Barbara Meier. Als Botschafterin des World Wide Fun For Nature (WWF) verbindet sie mit ihrem Einsatz vor Rügen ein klares Ziel: Meere sind viel mehr als Erholungsorte oder traumhafte Kulisse, wir müssen unsere Meere besser schützen und die Vermüllung des Ozeans mit Plastik stoppen." Dafür ging die junge Frau nicht nur über Bord, sondern auch unter Wasser, denn 10 Prozent des Kunststoffmülls in den Weltmeeren bestehen aus verlorengegangenem Fischereigerät, sogenannten Geisternetzen. Allein 10.000 jährlich von ihnen gehen in der Ostsee verloren.
Das Vorgehen bei der Bergung folgt dabei eingeübten Abläufen: Erst die Position der Netze mit Bojen markieren, dann diese mit einer Hakenkonstruktion vom Fischkutter aus ansteuern und schließlich die Netze an Bord hieven. Und wie sieht Barbara Meier den Einsatz? Es ist aufwändig die Geisternetze aufzuspüren und sie vom Meeresboden hochzuziehen, aber es ist ein gutes Gefühl, dass wir die Ostsee heute ein bisschen sauberer gemacht haben." Das sie sich weiter für eine saubere Natur einsetzt steht dabei außer Frage, denn: "...Plastikabfall in jeder Form schadet der Unterwasserwelt".
 
...auch unter Wasser! (Foto: © Uwe Lippek / WWF)
Mit dem Tochterboot des Seenotkreuzers kam Hilfe zur "Clupea" (Foto: DGzRS)


Sassnitz (RO). Gestern nachmittag startete der Seenotrettungskreuzer Harro Koebke mit einem Notarzt und Rettungsassistent zu einem Einsatz zwölf Seemeilen (ca. 22 Kilometer) südöstlich von Sassnitz. Ziel war das Fischereiforschungsschiff "Clupea" der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).


So war eine Erstbehandlung eines verletzten Crewmitgliedes möglich, die im Bordhospital des Seenotrettungskreuzers Harro Koebke fortgesetzt wurde. Um 17.20 Uhr konnte der Verletzte dann in Sassnitz an einen Rettungstransportwagen übergeben werden.

Stralsund. (RO) Zugegeben, dies ist keine Gewissensfrage sondern die der Vorliebe. Prinzipiell ist Punsch einfach nur Punsch - also ein Getränk von Wasser, Rum, Zucker und Limonien gesotten... Irrtum! Der "Punch" oder eben auch "Punsch" kennt viele regionale Abwandlungen - auch bei uns:

Zum Stralsunder Punsch benötigt man:

½ Flasche Weißwein
1 Flasche Rotwein
½ Flasche Rum
500 g Zucker
2 Zitronen
Wasser

Der Wein wird mit dem Rum und einem ½ Liter Wasser zusammengegossen. Den Zucker über den die Schale ½ Zitrone gerieben wurde und den Saft der Zitronen dazugeben, den Punsch aufkochen und schon ist er fertig.


Etwas anders ist es mit dem Stettiner Punsch. Für ihn benötigen wir den ausgepressten Saft von 5 Zitronen, dazu 250 g Zucker, die geriebene Schale einer Zitrone und gießt alles mit 3 Litern heißem Wasser auf. Zur "Geschmacksverfeinerung" kommen nun 0,85 Liter Rum dazu... ;)
Wir haben den Stettiner Punsch favorisiert, aber natürlich ist dies Geschmackssache, wie auch unser Serviervorschlag (...in Szene gesetzt durch Matthes).  

Klein Kubbelkow. (RO) Wer nach den Regeln der Gartenkunst gestaltete Grünflächen auf der Insel sucht, findet sie vor allem an ehemaligen Guts- und Herrenhäusern der Insel. Wir stellen Sie Ihnen vor.

Der Parkeingang in Klein Kubbelkow
Wer einen Park als Oase der Ruhe sucht, der ist sicher auf Westrügen in Klein Kubbelkow an der richtigen Adresse. In privater Atmosphäre kann man hier einen sich vom Gutshaus her eröffnenden Park vorfinden, in dem nicht nur Graureiher, Hasen oder Igel zu Gast sind, sondern auch Obstbäume und ein ländlicher Gemüse- und Kräutergarten ihren Platz gefunden haben.
Das lange Zeit im Besitz der Familie von Barnekow befindliche Gut Kubbelkow, verfügte zunächst über einen barocken Gutspark, der im 19. Jahrhundert um einen Parkteil im englischen Stil ergänzt wurde. Da Christoph von Barnekow genannt Friedrich erst 1907 dem Rostocker Architekten Friedrich Wagner den Auftrag zum Entwurf eines Landhauses im Villenstil gab, erklärt sich auch die bis heute erlebbare und ganz eigene Beziehung zwischen Gutshaus und Park. Hier ist die Eingangsfront des Hauses gleichzeitig der Ausgang in den Park. Das Dach aus Gusseisen und Glas betont dabei eine zum Park hin offene Veranda. Dadurch erfuhr der Park eine baulich vom Gutshaus betonte Aufwertung und erzielte den eingangs beschriebenen privaten Charakter. Der Park bestimmt so den Eindruck vom Haus.
Der Weg am Gtshaus

Der geometrisch bestimmte Barockgarten war bereits in frühen Zeiten auf Obst und Gemüse ausgerichtet, der Stück für Stück Ergänzungen wie die eines Teiches erfuhr. Auch wurde er weitläufiger, erhielt Lichtungen und eine differenzierte Bepflanzung. Diese gipfelte in der Neugestaltung durch Großsträucher wie Judasblatt und Ahorn.


Allerdings muss auch dieser Park einiges über sich ergehen lassen. Mit dem Ende des letzten Krieges erfolgt auch hier eine Phase der Vernachlässigung und Zerstörung. Um Platz für den Gemüseanbau zu haben, muss der Buchbaum weichen. Alten Bäume werden gerodet und werden als Brennholz verwertet. Der Teich selbst verkommt zur Müllhalde.
Der Park: Eine Oase der Ruhe

Angesichts dieser Entwicklungen mutet es heute um so erstaunlicher an, dass doch noch mehrere Wunder geschehen, die immer wieder Hoffnung auf Erhalt gaben: 1985 beginnt eine erste Phase der Besinnung. Das Haus wird nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten mit dem Ziel der Schaffung eines Betriebsferienheims saniert. 1989 mit dem politischen Umbruch auf Rügen erstrahlen auch Gutshaus und Park in neuem Glanz. Doch mit den sich ändernden Besitzverhältnissen sollte es noch einmal zu einem Niedergang kommen. Eine Verwahrlosung des Hauses und eine Verwilderung des Parks waren die Folge. Das Haus und Park erneut gerettet werden konnte, könnte man als schicksalhafte Fügung betrachten. In der Achtung vor der Geschichte ist es nun gelungen wieder ein Kleinod zu schaffen, wie es auf der Insel selten anzutreffen ist. 
 
Die Seele "baumeln" lassen...


Neukamp. (RO) Im Herbst beginnt die Apfelernte. Sie lässt uns die reifen Früchte pflücken und vor allem verwerten. Erstaunlich ist, die Vielzahl einheimischer alter Sorten, die es immer noch auf der Insel gibt. Stellvertretend seien der Pommersche Krummstiel oder der Rote Winterstettiner erwähnt. Wichtig ist aber zu beachten, dass einige Sorten erst eingelagert werden müssen, um ihren vollen Geschmack zu entfalten.
Alte Apfelsorte Rügens: Pommerscher Krummstiel
Rügen. (RO) Zur Verwertung wollen wir diesmal die Herstellung von Apfelsaft und Apfelgelee nach einer alten Rezeptur empfehlen. Dazu werden die Äpfel geschält, geviertelt und vom Kerngehäuse befreit. Dann werden sie in einen Topf – früher nutzte man feuerfeste Messingtiegel – getan und mit soviel Wasser begossen, bis die Stücken bedeckt sind. Nach dem Weich- bzw. Aufkochen muss die Masse gesiebt werden. Roter Gelee wurde früher übrigens durch die Beigabe von ungeschälten Himbeeräpfeln – wie dem Danziger Kantapfel – erzeugt. Das zurückbleibende Mus kann als Kompott dienen. 
Auf 3 Pfund Saft (entspricht 1,5 Ltr.) wurde damals das Verhältnis von 2 ½ Pfund (1,13 kg) Zucker empfohlen. Allerdings wurde dies meist nach Gefühl der Hausfrauen gemacht. Der Saft wird also mit dem Zucker im entsprechenden Verhältnis verrührt, dann aufgekocht und unter ständigem Aufziehen – d.h. Aufschöpfen mit dem Schaumlöffel - abgeschäumt.
In der Regel ist er nach ½ Stunde kochen, gut. Sehen kann man dies auch beim Abtropfen des Schaumlöffels, indem man die Tropfen rasch auf einem Teller kalt werden lässt. 
Weitere Verfeinerungen mit Zitrone und/oder Zimt sind möglich und lassen eine geschmackliche Einstimmung auf den Winter zu. Auf 1,5 Ltr. werden zwei Zitronen und nur etwas Zimt empfohlen. Sie dürfen den Apfelgeschmack nicht zu stark überlagern!
Heute wird vielfach bereits – an Stelle des Zuckers - Geleezucker verwendet. Das Verhältnis findet sich auch auf der Verpackung.


Was ist denn ein Pommerscher Krummstiel?
Der „Pommersche Krummstiel“ ist seit 1850 auf der Insel Rügen bekannt. Er gilt als Winterapfel und war früher in Vorpommern eine Hauptsorte. Hier ist er auch noch heute regional anzutreffen. Namensgebend war der „krumme Stiel“ der aus der Stielgrube hervorschaut. Seine Gestalt ist mittelgroß bis groß, seine Schale hellgelb mit roten Streifen bis hin zu einer allgemeinen Rötung. Das Fruchtfleisch ist gelblich weiß und fest. Der „Pommersche Krummstiel“ zeichnet sich durch einen süß-säuerlichen Geschmack aus. 

Alte Grafik des "Pommerschen Krummstiels"


Vilm. (RO) Rügen bietet mit seinen zahlreichen Schiffsverbindungen zu anderen Inseln schöne Tagesausflüge für die ganze Familie. Wir möchten Ihnen unseren dritten Ausflugs-Tipp vorstellen.
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Selbstverständlich bewegt man sich auf der Insel Rügen oft mit dem Auto, von Insel zu Insel jedoch am Besten mit dem Schiff. Heute wollen wir mit der „Fahrgastreederei Lenz“ ab 10.00 Uhr vom Lauterbacher Hafen in See stechen. Ziel ist die drei Kilometer südöstlich von Rügen liegende Insel Vilm. Lange Zeit war diese 0,94 Quadratkilometer große und etwa 2,5 Kilometer lange Insel nur ausgewählten Personen zugänglich. Nun allerdings ist sie wieder für Jedermann erreichbar.
Und der Ausflug lohnt! Denn die von Gletschern vor etwa 12.000 Jahren hinterlassenen Moränen wurden später zu einer Insel geformt, die bis heute fortwährender Veränderung unterliegt und ihre Besucher durch Urwüchsigkeit besticht. Als beliebtes Motiv wurde der Vilm in der Zeit der Romantik zur „Malerinsel“. Neben Caspar David Friedrich dokumentierte beispielsweise auch Carl Gustav Carus die ursprüngliche Natur in seinem Werk. Der Grund für die scheinende Unberührtheit ist die Tatsache, dass der letzte Holzeinschlag 1527 stattfand.
 
Landschaftliche Idylle (Foto von Harro Schack)
So zählt der Buchenwald derzeit zu einem der ältesten und wertvollsten Norddeutschlands. Dazu breitet sich eine reicher „Teppich“ von über 500 - oftmals seltenen - Farn- und Blütenpflanzen. Dies erklärt, warum der Besuch der Insel auch nur in begrenzter Anzahl und unter Führung erfolgt. Der seit 1936 unter Naturschutz stehende Vilm sollte bei einem Rügen-Urlaub mit auf dem Programm stehen. Vorgelagert im Rügischen Bodden wird er zum Höhepunkt erholsamer Tage.    
Baumriesen machen die Natur urwüchsig (Foto von Harro Schack) 
Wichtige Hinweise für Vilm-Fahrer:
Die Überfahrt kostet hin und zurück – inklusive Führung - für Erwachsene 16,00 EUR und für Kinder 9,00 EUR. Anmeldungen sind für den Zeitraum vom 4. April bis 31. Oktober 2012 möglich. Die Dauer eines Ausflugs beträgt etwa 3 Stunden - wer sein Auto in Lauterbach parkt, sollte mit 4 Stunden kalkulieren.
 
Steilküste im Abbruch - auch auf dem Vilm (Foto: H.Schack)
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Dr. Detlev Drenckhahn wird Ehrenpräsident (Foto: Susann Flade /Nationalparkzentrum Königsstuhl)
Sassnitz. (RO) Der Stiftungsrats-Vorsitzende des WWF Deutschland, Dr. Valentin von Massow, überreichte seinem Vorgänger, dem Rüganer Prof. Dr. Detlev Drenckhahn, die Urkunde für eine besondere Ehre: Er wird den Titel des Ehrenpräsidenten tragen.

Zu den ersten Gratulanten für Herrn Prof. Dr. Drenckhhahn gehörte der Sassnitzer Bürgermeister Frank Kracht und Stadtpräsident Norbert Thomas sowie der Geschäftsführer des Nationalpark-Zentrums Köhnigsstuhl Mark Ehlers.

Wie aus einer Pressemitteilung des Nationalparkzentrums Königsstuhl hervorgeht, gelang es unter der langjährigen Führung von Prof. Dr. Detlev Drenckhahn Naturschutzaktivitäten und Fördererzahlen mehr als zu verdoppelt. Ferner heißt es: "Der Ornithologe, Botaniker und Mediziner hat u.a. das Amazonas-Schutzgebiet Juruena mitbegründet, einen von internationalen Geldgebern aufgebauten Naturfonds in Mozambique initiiert und den Natur- und Umweltschutz in Deutschland entscheidend vorangetrieben. Drenckhahn ist zudem ein Wegbereiter des Nationalparks Wattenmeer und leitet als Vorsitzender den Aufsichtsrat des Nationalpark-Zentrums KÖNIGSSTUHL auf Rügen."

Wie von Massow anlässlich der Ernennung zum Ehrenpräsidenten betonte, hat sich WWF Deutschland dank Drenckhahns Wirken zu einer der national und international bedeutendsten Natur- und Umweltschutzorganisationen entwickelt. Weiterhin sei seine Arbeit und sein Engagement für viele Menschen motivierend gewesen, um Verantwortung zu übernehmen. Von Massow dazu:

Detlev Drenckhahn hat sich als großer Visionär um den WWF verdient gemacht. Er hat unterschiedlichste Menschen zusammengebracht, um sie für den Naturschutz zu begeistern. Er hat rastlos daran gearbeitet, den Schutz der Natur und Umwelt als gesellschaftliche Aufgabe im Denken und Handeln vieler Menschen in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu verankern."


Abgepumpt & im Schlepp: Die "Siddhartha (Foto: DGzRS)

Greifswalder Oie. (RO) Zu einer gefährlichen Situation auf See kam es am 9. September 2016 südlich der Insel Rügen. Ein zu einem Segler umgebauter ehemaliger Fischkutter erlitt einen Wassereinbruch. An Bord: 4 Segler. Da blieb den Seenotrettern der "Eugen" auch keine Zeit mehr für den Nachmittagskaffee. Nun mußte zügig gehandelt werden. Also ging es mit 22 Knoten - etwa 41 km/h - zur gefährdeten - etwa 15 Meter langen - "Siddhartha".
Hier stand die Besatzung bereits kniehoch im Wasser und auch der Motorraum war bereits verqualmt, weil die Maschine Wasser gezogen hatte. Erst mit dem Einsatz zweier leistungsstarker Lenzpumpen der Seenotretter ließ sich aber die Situation wieder unter Kontrolle bringen und der Wasserstand begann zu sinken.
Trotz unruhiger See und bei westlichen Winden der Stärke 3 bis 4 - bis zu 28 km/h - schleppten die Seenotretter nun den ehemaligen Kutter bei geringer Geschwindigkeit sicher in den Hafen von Freest. Alles in allem: Die Segler hatten Glück gehabt, denn ihr Schiff hätte auch verloren gehen können.


Juliusruh. (RO) Wer nach den Regeln der Gartenkunst gestaltete Grünflächen auf der Insel sucht, findet sie vor allem an ehemaligen Guts- und Herrenhäusern der Insel. Wir stellen Sie Ihnen vor. 
Erinnerung an Julius von der Lancken
Zu den ehrgeizigsten Park-Projekten, die auf der Insel Rügen realisiert wurden, gehört sicher Juliusruh. Auf einer mit Gras bewachsenen Dünenlandschaft ohne Baum und Strauch, unwegsamer und sumpfiger Heide, den orkanartigen Stürmen der Ostsee preisgegeben, plante Julius von der Lancken einst einen Landsitz zu errichten. Und, obgleich Julius von der Lancken frühzeitig als Phantast galt, machte er sich unbeirrt daran, seine Vorstellungen auch umzusetzen. Nachdem unzählige Fuhren an Dung den fruchtbaren Boden endlich geschaffen hatten, begann der junge Adlige 1795 mit der Anlegung großer Gartenanlagen und hübscher Bauten. Allerdings war der Aufwand enorm. Noch Jahre nach der erfolgten Bepflanzung musste er in jedem Frühjahr den durch Sturm eingetragenen Dünensand herauskarren lassen. Und auch die Umsetzung der Bebauung ist wahrscheinlich nie vollständig zu Ende gekommen.
Schon im Jahre 1803 sah sich Julius von der Lancken gezwungen, seinen gesamten Besitz zu veräußern. Da sich selbst ein Verkauf als schwierig erwies und auch eine Lotterie scheiterte, gab es nur einen Ausweg: Der Verkauf an seinen Lehnsvetter Philipp, Karl-Rickmann von der Lancken, der auch seine anderen Güter erwarb.
Jedoch verlor die künstlich geschaffene Anlage schon bald an Bedeutung und Funktion. Der Park  verwilderte und das Gutshaus war schon bald nicht mehr bewohnbar. 1820 wurde es abgetragen. 1831 verstarb Julius von der Lancken in Berlin.
 
Historischer Plan der Parkanlage
Etwa um das Jahr 1862 sollen dann die 45 Grad zur Hauptallee verlaufenden Wege angelegt worden sein. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Grund und Boden bereits im Besitz des Klosters St. Annen-Brigitten zu Stralsund. Dieses genehmigt später auch dem örtlichen Badeverein die Anlegung eines Weges von Breege zum Strand von Juliusruh, der 1884 vollendet wurde. Seit dieser Zeit wurde der Park hauptsächlich forstwirtschaftlich genutzt. Nachdem zunächst die Wirtschafts- und Interessengemeinschaft „Ostseebad Juliusruh-Breege“ den Strand und den Park vom Kloster pachtete, folgte ihm die Gemeinde Breege. Nach dem zweiten Weltkrieg ging die Rechtsträgerschaft zunächst an den Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb, dann jedoch ab 1964 an die Gemeinde. 1991 kam es dann zu einer umfassenden Rekonstruktion des Parks von Juliusruh. Seit dem 200. Parkjubiläum erinnert der Gedenkstein mit einem neuen Wappen an Julius von der Lancken. Die rötliche Einfärbung der Wege auf dem historischen Plan zeigt, welche Ursprünglichkeit dem Park noch gegeben ist. Ein Besuch lohnt sich! 



Ummanz. (RO) Rügen bietet mit seinen zahlreichen Schiffsverbindungen zu anderen Inseln schöne Tagesausflüge für die ganze Familie. Für das Erreichen von Ummanz können Sie allerdings auch das Auto oder - noch besser(!) - das Rad benutzen.

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Vor der Westküste Rügens gelegen, ist diese nur 19,7 qkm große Schwesterinsel immer noch eine Empfehlung für Besucher, die Abgeschiedenheit schätzen. Die Insel, die sich lange Zeit im Besitz des Stralsunder Klosters Zum Heiligen Geist befand, war einst nur mit Kähnen erreichbar. Heute ist allerdings die unkomplizierte Zufahrt über eine etwa 250 Meter lange Brücke möglich. Sie wurde 1901 von der Halbinsel Lieschow aus errichtet und 1955, wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens, vollständig umgebaut. Dadurch erreichen Besucher als erstes den alten Kirchweiler Waase am südöstlichen Rand der Insel. Das Ortsbild wurde nachhaltig durch die alten Bauernhäuser und die Backsteinkirche (mit seiner sehenswerten Ausstattung) geprägt. Unser Fazit: Waase ist der ideale Ausgangspunkt für eine Expedition.
Wir wollen die Insel umrunden. Ein Feld-, dann Spurplattenweg, führt uns nach Tankow. Hier bietet sich gerade im Herbst die Gelegenheit, Kraniche beim abendlichen Anflug und morgendlichen Abflug zu beobachten. Interessant: Die Region gehört zu den bedeutendsten Kranichrastplätzen Mitteleuropas. Weiter geht es ein Plattenweg nach Westen in Richtung Haide entlang, anschließend durch den Ort und auf dem Deich in Richtung Suhrendorf. Ummanz, soviel wird deutlich, ist eine sehr flache Insel, die sich nur an wenigen Stellen mehr als 3 Meter über den Spiegel des Boddengewässers erhebt. Ein Grund dafür, dass die Bewohner in der Vergangenheit mehrfach mit Hochwasser und Sturmfluten kämpfen mussten. Das hinter dem Deich befindliche Land wird häufig als Weidefläche – u.a. für die pommerschen Landschafe - genutzt. Wasserseitig hat es sich zum Eldorado für Kitesurfer entwickelt. Die aufkommenden Herbstwinden lassen die bunten Schirme tanzen und ziehen die Kiter mit ihren Boards durch das Flachwasser.


Verträumtes Dasein: Sachsenhaus am Freesenort
Eine Rast empfiehlt sich im unweit entfernten „Surfhostel Rügen“. Nach einer kleinen Stärkung geht es weiter zum „Ostseecamp Suhrendorf“. Mit dem zu DDR-Zeiten begehrten Zeltplatz hielt 1962 auch der Tourismus auf Ummanz Einzug. Noch heute halten ihm übrigens vor allem Camper aus der Tschechei die Treue. Längst sind es ihre Kinder und Enkel, die als Wassersportler schöne Tage an der Ostsee suchen.
Noch ein Tipp: Von einer Erhöhung am Strand kann man auch den gegenüberliegenden Südteil Hiddensees, den Gellen, bei guter Sicht auch das Ostende von Zingst und den oft überfluteten Bock sehen. Auch die Anzahl der Wasservögel, die bei Freesenort und Heuwiese ihre Brutgebiete haben, nehmen nach Süden hin zu. Über die asphaltierte Straße geht es durch Wusse wieder nach Waase. Wir empfehlen die Insel Ummanz vor allem Wanderern und Radfahrern. Viele Entdeckungen sind möglich!

3.333.333. Gast reiste aus Thüringen an (Foto: NPZ)

Sassnitz. (RO) Zu den beliebtesten Ausflugs- und Wanderzielen der Insel zählt zweifellos der Königsstuhl mit seinem Nationalpark-Zentrum (NPZ). Nun konnte hier auch der 3.333.333. Gast in der Stubnitz begrüßt werden - es war Stefanie Thormann. Mit ihrem Lebensgefährten Martin Soujan und Töchterchen besuchte sie am 1. Juni 2016 die Einrichtung, die vor 12 Jahren eröffnet wurde. Und - obgleich es sich dabei um eine Schnapszahl handelte - wurden die Thüringer dann zu einem kostenfreien Besuch und Essen eingeladen. 

Gratulant Markus Ehlert, der Geschäftsführer des Nationalpark-Zentrums, anlässlich des Besuches: „Der große Erfolg des Zentrums ist vor allem auch das Ergebnis der guten Zusammenarbeit mit unseren Partnern, allen voran der Stadt Sassnitz und dem Nationalparkamt. Vor allem danke ich aber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor und hinter den Kulissen für ihren täglichen Einsatz, der den Gästen einen unbeschwerten, erlebnisreichen und informativen Aufenthalt im Nationalpark Jasmund ermöglicht.“

Dänholm. (RO) Rügen bietet mit seinen zahlreichen Schiffsverbindungen zu anderen Inseln schöne Tagesausflüge für die ganze Familie. Für das Erreichen des Dänholms können Sie allerdings Auto oder Bus benutzen.
 

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Seit die neue Rügenbrücke gebaut wurde, zieht der Verkehr am Dänholm vorbei oder besser darüber hinweg. So wundert es nicht, dass der Dänholm etwas aus unserem Blickfeld geraten ist. Zu Unrecht, wie wir meinen. Gerade bei unbeständigem Wetter lohnt sich ein Besuch der kurz vor Stralsund befindlichen Insel, die bequem über den Rügendamm zu erreichen ist. Da sich die Ziegelgrabenbrücke erst zwischen dem Dänholm und Stralsund befindet, müssen Rügen-Urlauber auch keine Einschränkungen befürchten.
Ein Start empfiehlt sich nach dem Frühstück. Wer gerne plant, sollte versuchen gegen 10.00 Uhr die Insel zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt öffnet gerade das Marinemuseum, welches sich bei der Anfahrt gleich linker Hand befindet. Da für kostenfreie Parkplätze gesorgt ist, kann man den ältesten bebauten Teil der Insel in der Sternschanze mit wenigen Schritten bequem zu Fuß erreichen. Eingestimmt durch zwei kleine Torpedoschnellboote, unzählige Minen, Torpedos, Anker und einen Marinehubschrauber erreichen wir den Museumshof. Wer es gerne bedeutsam mag, sollte sich vor Augen führen, dass hier die preußische Marine ihre Wiege hatte und lange Zeit diese militärische Tradition fortgesetzt wurde.
Dies dokumentiert auch die Ausstellung im Hauptgebäude. Dargestellt wird die Entwicklung Geschichte der deutschen Marine bis heute an Hand von Schiffsmodellen, Bildern, Fotos, Dokumenten und Uniformen. Manches Original ist darunter und gibt der Ausstellung eine persönliche Note durch die Nennung von Stiftern und Spendern aus ganz Deutschland. Und während im Erd- und im Obergeschoss die Besucher sich informieren, sammelt und erforscht man im Dachgeschoss weiter die Marinegeschichte. Nach Anmeldung bietet eine Hausbibliothek auch die Möglichkeit der Vertiefung von Wissen an.
Das Nautineum auf dem Dänholm (Foto: Johannes Maria Schlorke)
Daneben bieten weitere maritime Themen, wie die Unterwasserarchäologie oder die Geschichte der DLRG, eine sinnvolle Ergänzung. Nicht vergessen sollte man einen Blick hinter das Hauptgebäude, wo sich die eindrucksvolle Wall- und Kasemattenanlage befindet. Wer noch nicht genug hat, dem bietet sich die Schriftenreihe zur Militärgeschichte der Hansestadt Stralsund an. Hefte mit verschiedenen Themen können am Eingang noch als Reiselektüre mitgenommen werden.
Für den Besuch sind 6,00 EUR Eintritt und gute zwei Stunden einzuplanen. Geöffnet hat das Marinemuseum bis 17.00 Uhr. Auf Wunsch sind auch Führungen möglich.
So maritim eingestimmt, begeben wir uns wieder zur Hauptstraße und halten uns erneut links, um das Nautineum anzusteuern. Unterwegs lädt uns die Vereinsgaststätte des Yachtclubs Stralsund e.V. noch zum Mittagstisch. Hier erhält man für unter 5,00 EUR ein vollwertiges Essen. Gut gestärkt erriechen wir nun den Außenstandort des Deutschen Meereskundemuseums.

Dazu haben wir den Kanal am „Dänholmhafen“ überquert. Auch hier bieten sich kostenfreie Parkmöglichkeiten. Auf dem Gelände des alten Tonnenhofes des Wasser- und Schifffahrtsamtes Stralsund ist ein sehenswertes Areal zur Fischereigeschichte, Meeresforschung und Hydrografie entstanden. 22.000 Quadratmeter sorgen für den notwendigen Platz. Der Eintritt kostet nur 2,00 EUR. Vom Besucherzentrum geht es zum Fischerschuppen.
Historie: Angela Merkel und die Fischer (Foto: J. M. Schlorke)
Der riecht noch nach See und Teer - ist so authentisch, als wären die Fischer gerade auf See hinaus gefahren. An einem Spind ein Bild von der jungen Frau Merkel im Gespräch mit den Seemännern, als sie 1990 noch um Stimmen für ihren Einzug in den Bundestag warb. Die Fischer haben ihre Arbeit verloren, der Schuppen ist längst Geschichte, Frau Merkel macht sie heut selbst – als Bundeskanzlerin. Wir bestaunen die vielen Fischkutter. Angetan hat es uns aber vor allem die Ausstellungshalle mit den Exponaten zur Meeresforschung. Auch die Bootshalle mit den originalen Zeesbooten und der Geschichte der pommerschen Zees- und Küstenfischerei. Anschaulich auch der Reusenplatz, der den Fischzug in die Reuse verdeutlicht. Doch vorerst rasten wir auf dem Picknickplatz. Der lässt überdacht – oder unter freiem Himmel – einen wunderbaren Blick auf die Volkswerft dazu. Wir entspannen mit etwas Kaffee aus der Thermoskanne und ein paar mitgebrachten Keksen. Es folgt ein Aufstieg zum Aussichtspunkt auf dem Wall. Ein letzter Blick hinüber zur Hansestadt dann begeben wir uns wieder zum Parkplatz.
Ein ganzer Tag liegt hinter uns. Wir haben viel gesehen und können diesen Besuch einer benachbarten Insel jedem Gast empfehlen. Abseits der Touristenströme gibt es noch viel zu entdecken.           

Bekannt: Das Schloß von Spyker
Spyker. (RO) Wer nach den Regeln der Gartenkunst gestaltete Grünflächen auf der Insel sucht, findet sie vor allem an ehemaligen Guts- und Herrenhäusern der Insel. Wir stellen Sie Ihnen vor.  
Um es vorweg zu nehmen, für diesen Flecken auf der Halbinsel Jasmund an einem See gibt es viele verschiedene Schreibweisen. Ob Spycker oder Spyker, der Begriff selber entlehnt sich aus dem Niederdeutschen und heißt soviel wie Speicher. Wann der Ort selbst entstand ist höchst umstritten, jedoch vermerken die Überlieferungen eine erste Nennung im 14. Jahrhundert, als dieses Stückchen Inselland im Besitz der Stralsunder Familie von Culpen - oder auch Külpen – gewesen sein soll. Wie dem auch sei, später ging er vom letzten Familieneigentümer in den Besitz der Familie von Jasmund – angeblich durch Heirat einer Tochter – über. 1649 wurde Spyker dann zum schwedischen Lehen und kam so an Carl Gustav von Wrangel, danach an den schwedischen Grafen Nicolaus Brahe. Diesen beiden zuletzt beschriebenen Eigentümern ist wohl im Wesentlichen die Entstehung des Parkes an dem im markanten Rot erhalten gebliebenen spätmittelalterlichen Bau des Schlosses zu verdanken. 


...eher unbekannt: Der Park von Spyker
Heute geht man davon aus, dass sich der Park ursprünglich in Quartiere aufteilte, die von einer Mauer eingefriedet waren. Auskunft können dazu aber allenfalls noch alte Messtischblätter geben. Dort wo sich vielleicht auf dem Grund und Boden Reste davon finden lassen, wurden dereinst vereinzelte Eschen und Rosskastanien gepflanzt. Ansonsten blieben allerdings Kastanien als einzige Zeugen der Vergangenheit. Überhaupt ist wenig über den Umfang der Arbeiten zur Anlegung des Gartens bekannt, geblieben sind Spekulationen. Etwa um die Terrassierung im Süden. Von v. Wrangel selbst wird berichtet, dass er seinen Gärtner die italienischen Anlagen der Renaissance studieren ließ. Ob er diese gesammelten Erfahrungen jedoch auf Jasmund zur Anwendung brachte? Wir wissen es nicht. Laut einiger Zeitgenossen soll der Garten aber seinerzeit sehr berühmt gewesen sein. Offen bleibt für wen dies galt. Überhaupt darf man davon ausgehen, dass die Romantik durchaus Gefallen an diesem natürlichen Umfeld fand. 

Mit Abwechslung...
Einst mag auch eine Allee aus Linden zum Schloss geführt haben von der drei Lindenbäume noch übrig blieben. Aber ob ´s stimmt? Die stärksten Einflüsse und Spuren haben die Jahre nach 1945 hinterlassen: Erst suchte man nach einer geeigneten Nutzung für das Schloss, aber die Aufsiedlung – ein Problem vieler Grundflächen auf Rügen – war 1964 schon abgeschlossen und ging nicht spurlos am Umfeld vorüber. So versuchte man – soweit dies noch möglich war – ein Umfeld pflanzlich zu gestalten, dass zu einer unregelmäßigen Raumbildung führte. Über deren Qualität ließe sich aber heute sachlich streiten. 
  
...und reizvollen Aussichten


Sassnitz. (RO) Erst kürzlich fanden wir ein altes Kochbuch mit diesem schnellen und einfachen Rezept für einen Heringssalat. Also haben wir es ausprobiert...

Und das sind die Zutaten:
6 Matjesfilets
1 Scheibe Zitrone
2 Eier
2 EL Pflanzenöl
2 säuerliche Äpfel
2 kleine Gurken
außerdem 2 Zwiebeln
1 Bund Dill

Die Mengen reichen für 4 Personen. Für die Zubereitung benötigst Du etwa 30 Minuten... ;)
Die Matjesfilets, die sauren Gurken, die geschälten Äpfel schneiden, würfeln und mit gehäuteten klein geschnittenen Zwiebeln in eine Schüssel geben. 



Dann die hart gekochten Eier in zwei Hälften schneiden, das Eigelb entfernen, und das gewürfelte Eiweiß mit zwei Eßlöffeln Pflanzenöl und den Zutaten vermengen.


Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Um das Bräunen der Äpfel zu vermeiden, etwas Zitronensaft hinzugeben. Abschließend, gehackten Dill unter den Salat heben...


Das ganze kann man natürlich auch schön dekorieren und in Szene setzen (Danke Matthes!), also - hier nun unser Serviervorschlag:

 




Blick auf das Gutshaus von Boldevitz
Boldevitz (RO). Wer nach den Regeln der Gartenkunst gestaltete Grünflächen auf der Insel sucht, findet sie vor allem an ehemaligen Guts- und Herrenhäusern der Insel. Wir stellen Sie Ihnen vor. 

Rügen (SAS). Das Grundstück des Gutshauses Boldewitz liegt westlich von Bergen und ist von einer Baumreihe eingefasst, die im Norden aus Ulmen, Eschen und Linden besteht. Im Osten der Einfriedung finden sich dagegen Kastanien und Linden, im Süden fast nur Eschen. Der östliche Teil des Grundstücks hinter dem Gutshaus wurde als Park mehrfach umgestaltet. Heute nimmt man an, dass er im 17. Jahrhundert angelegt wurde. Vermuten ließen dies die Bestände an Platanen und einer südlich gelegenen Feldulme. Der spätere preußische Gartenbaudirektor Ferdinand Jülke (1815-1893) hat die Entstehung des Parks dem Regierungsrat Adolf Friedrich von Olthoff zugeschrieben, seine Verschönerung jedoch der Familie von der Lancken-Wakenitz.
Mitte des 18. Jahrhundert könnte er dann umgestaltet worden sein. Anlass zu der Vermutung gaben die Pflanzungen von Linden als Einfriedung für einen rechteckig angelegten Teich. Dem Zeitgeschmack entsprechend wandelte sich der Park in jedem Falle von einer barocken Anlage zu einem englischen Garten. Zeugnis dieser Veränderung waren Pflanzungen einer Gruppe aus Buche, Blutbuche, Kastanie im nordöstlichen Teil der Anlage. Außerdem einer Edeltanne, die sich östlich an die rechteckige Teichanlage schloss. Ob diese Umgestaltung jedoch die Handschrift des fürstlichen Hofgärtners Halliger aus Putbus trägt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. 

Die um 1839 errichtete Kapelle
Im 19. Jahrhundert erfolgten dann gestaltende Eingriffe durch die Familie Lancken-Wakenitz mit einem Tulpenbaum, sowie Linden und Eichen neben der um 1839 errichteten Kapelle. Ferdinand Jülke dokumentierte zudem noch das Gewächshaus, das über drei Abteilungen verfügte – „tropische, capische und neuhölländische Pflanzenschätze“. Ende des 19. Jahrhundert erfolgte dann die Anpflanzung einer Traueresche am Teich und von Magnolien hinter dem Herrenhaus. 
Der nach den Jahrzehnten des Wildwuchses nun wieder sehr gepflegte Park erfuhr eine Erweiterung nach Westen. An der Stelle des Wirtschaftshofes wurden die alten Umrisse gärtnerisch eingefasst und „heilen“ so das Gesamtbild der Anlage. Zu den Glanzpunkten zählt heute aber auch wieder die Bebauung - neben dem Gutshaus ist hier in jedem Falle die Kapelle zu nennen. Die Orangerie zeigt dagegen den Wandel der Zeit. Das außerdem um 1838 angelegte klassizistische Erbbegräbnis ist leider in den 70er Jahren abgerissen worden. Heute bietet sich das Ambiente als ideale Kulisse zum Heiraten an.